How to travel through life
It’s okay to feel lost sometimes.
To stand under the stars, the moon,
the vastness of space.
To let go of all ideas
of how you ’should‘ be.
To toss out the image.
Forget the destination.
Burn the map, the guidebooks,
the tattered ‚How To‘ guides.
To stand there as they burn in the fire.
Let yourself be warmed
and illuminated,
just as you are.
Exhausted, lost, a little frightened,
but fully present in the Unknown.
Your heart is the map now, friend.
Your feet are your guides.
The ‚How To‘ reveals itself
with every step that you take.
Forget the destination.
Forget your lostness.
Let your loneliness burn.
Let yourself be found now:
By the stars, the moon,
the vastness of space.
– Jeff Foster
Von gelebter Seelenfreundschaft im griechischem Outback
ENGLISH VERSION BY MY DEAREST SISTER IRENE BELOW
Ich erzähle eine Geschichte, die wie viele mit einer Begegnung beginnt, einer eigen-artigen. Noch im Luftraum zwischen Athen und Berlin fällt mit griechischem Akzent der Satz „You are a person of my life“ aus seinem Mund. Zu diesem Zeitpunkt kann ich nicht verstehen, was er damit ausdrückt. Nach zwei Jahren münden wir in eine gemeinsame Reise. Nun, nach nicht mal einer Woche gemeinsamer Zeit, habe ich begriffen.
Dieser Mann, von mir aus einer reinen Ahnung heraus als „Alt-Yogi“ bezeichnet, nimmt mich nun zwei Jahre später mit in seine griechische Heimat, die er ein Mal im Jahr aufsucht. Seit ein paar Jahren übt er sich im norddeutsch-& Vatersein – eine Transformation, die nicht ohne ist. Aber er wäre kein „echter“ Alt-Yogi, wenn er das nicht mit Freude und Hingabe meistern würde. Er nimmt mich mit in den griechischen Jungle, dort wo die Nahrung seiner Seele wächst: Freunde, Küstenwind, Einfachheit.
„Fly or Die“
In seinem 19. Lebensjahr gibt er entgegen aller Konvention dem inneren Ruf nach, einen spirituellen Weg einzuschlagen. Zwischen 27 und 45 lebt er in einem Meditationszentrum in Canada und entwickelt Guru-Qualitäten. Doch: er geht den Schritt zurück in die Zivilisation, in die Welt des ganz normalen Wahnsinns. Yoga praktiziert er bis heute immer noch: überall.
Alt-Yogi gibt, wo er geht und steht, wie ein redsamer Frühjahrsvogel seine Weisheit preis. Er zaubert jedem Menschen einen kleinen, freudvollen Heiligenschein in die Augen, indem er das Schöne bemerkt und in freundliche Worte kleidet. Auch scheut er nicht, Wahrheit zu sprechen. Meine Ohren erkennen das sonst so süßliche griechisch manchmal kaum wieder und mir muss versichert werden, dass es sich gerade nicht um einen ernsthaften Streit handelt. Er sieht Wesentliches.
„Im Jungle brauchst Du eine starke Seele“
Mit 5km/h überreden wir das Stadtlady-Auto, uns so tief wie irgend möglich in die pilionischen Berge hineinzubugsieren. Dort erwartet uns Giorgosch. Er lebt schon hier als wahrhaftiger „Einödi“, als es noch nicht einmal die holprigen „Straßen“ gibt – eigentlich sind es nur für Panzer befahrbare Feuerschutz-Schneisen. Vor ein paar Jahren kämpft Giorgosch gegen die Flammen unweit seiner Existenz. Er sagt, es fühle sich gut an; lebendig. Selbst bei heftigen Verletzungen wird selbst genäht. Giorgosch lebt allein. Eines Tages kommt eine Frau über Freundesbeziehungen zu Besuch – und Angelica bleibt. Es passiert einfach. Ihr ist es zu verdanken, dass aus dem absoluten Nichtkontakt zwischen den Outbackern und Dorfbewohnern ein herzlicher Austausch ensteht. Um der gemeinsamen Tochter eine sozial-stimulierte Entwicklung zu ermöglichen, zieht Angelica mit ihrer dann 5jährigen Tochter ins Dorf und vor einem Jahr nach Athen. Auch dies passiert natürlich und ohne Verbitterung. So lerne ich beide nur aus Erzählungen kennen, und doch ist Angelica`s Wirken spürbar und präsent.
Wir kommen mit nichts und uns wird von allem gegeben. Sein Haus ist urgemütlich. Es riecht nach getrockneten Kräutern und frisch gebackenem Brot, das wir jeden morgen mit aromatischsten Berghonig verzieren dürfen. Die Essenz seines Wissens um die wilden Kräuter befinden sich in kleinen braunen Fläschchen. Ich würde sagen, Giorgosch ist eine Mischung aus Druide und Robinson Crusoe. Es wundert mich nicht, dass er auch einen Zaubertrank im Petto hat: den „Bloody GoGo on the rocks“. Wirklich gut. Und es wundert mich noch weniger, dass interessante Dinge in den Tabak gemischt werden. Ein bisschen schmunzeln muss ich erst, als mir eine Karte mit vermutlich versteckten Goldbarren gezeigt wird. In der ältesten Kirchruine der Umgebung stoßen wir später tatsächlich auf aufwendige Bohrungen in der Erde.
„Der eigentliche Tempel ist die Natur“
Am Abend gibt es ein ausgelassenes, musikalisches Abendessen. Und welch Überraschung: ein Idefix ist auch dabei – als Riesenhundvariante. Giannis ist mit seinem Dudelsack schon von weitem zu hören. Er zählt mit Giorgisch zu den ersten Bewohnern der pilionischen Wildnis. Giannis kommt mit nichts, als er 2005 entscheidet, ein über 100 Jahre altes Haus zu übernehmen. Von ungezähmtem Bewuchs ist es wild und innig der Natur einverleibt. Das Holzhaus ist krumm und zwergenhaft. Wir müssen uns bücken, um auf der überdachten Terasse an die Reling zu gelangen und ich habe ernste Bedenken, dass mich die dünnen Holzplatten aushalten. In der Hängematte mit frischen Kirschen und Blick auf das weite Meer vergesse ich meine Sorgen.
Seine Eltern besuchen Giannis gelegentlich und unterstützen ihn in seiner radikalen Lebensweise und das gibt Giannis Grund zu großer Dankbarkeit und sicher auch Halt in der ein oder anderen stillen Stunde. Sie geben ihm im Laufe der Jahre ein Auto als Dauerleihgabe, sodass er nicht allein auf sein Pferd angewiesen ist. Die schwarze, freiumherumlaufende Schönheit mit dem weißen Stern erinnert mich an Bukephalos, das berühmteste Pferd der Antike. Was mich an dieser Legende so berührt, sei es wahr oder idealsiert, ist die treue Beziehung zweier mutiger Seelen, die sich gemeinsam jeder Herausforderung stellen. Ich frage Ihn, ob er mit seiner Liebsten, die im nächsten Dorf lebt, Kinderpläne verfolgt. Das hellbunte Bild des freudvollen Musikers, einfühlsamen Tierhüters und herzlich-verträumten Freundes bekommt einen dunklen Teint, als er seine Hoffnungslosigkeit bezüglich der Erdzukunft ausdrückt.
Ich werde an wundervolle, entlegenste Orte mitgenommen – die omnipräsente Plaste ist dabei eine mahnende Erinnerung an das Leben, aus dem ich komme.
Der Abschied – schön trauernd, wie eine Diva aus einem italienischen Klassiker.
Diese Reise ist eine Erinnerung daran, wie es sich anfühlt, frei und unbeschwert zu sein. Meine Flügel breiten sich aus. Meine Seele singt. Die natürlich agierenden Menschen und Tiere um mich herum nähren mich. Die Dinge entwickeln sich natürlich. Ich verstehe nicht, was es immer so heiß zu diskutieren gibt und umso mehr liebe ich es, die Augen der Menschen zu genießen. Sie sind besonders, wach, glänzend.
Scheinbar zeitlos verstreichen die Tage (nur morgens nicht, wenn ich mit sanfter Bestimmtheit von Vogelstimmen geweckt werde) und doch lande ich wieder zurück im alten Leipziger Leben. Ich weiß gar nicht, wie ich es dahin geschafft habe. Die ersten Tage begleitet mich noch eine Melancholia, ein bisschen Sehnsucht nach Zurückzug und die Erinnerung an ein Gefühl der Schönheit natürlichen Lebens.
Becoming soulmates in the middle of the Greek Outback
„In the jungle one needs a strong soul“
At an amazing speed of 5km /h (what’s that aprrox. 3 miles an hour) we persuade the citycarlady to take us as far as possible into the mountains of Pilion, where Giorgosch awaits us. He already lived here as a true „hermit“ before the existence of the bumpy „roads“ – which are actually fire protection forest aisles for tanks. A few years ago, Giorgosch defeated the flames not far from his existence. He says it felt good; alive. Even heavy injuries will be self -treated or -stiched if necessary. Giorgosch still lives alone.
One day a woman, an acquaintance of some of Giorgosch’s friends, came by for a visit – and remained. This just happened. It is thanks to Angelica that the absolute non-contact between out-backers and villagers has turned into a cordial exchange. In order to allow her daughter to grow up in a socially stimulating environment, Angelica later moves with the then 5-year-old to the village and (one year ago) on to Athens. This too just happens, naturally and without bitterness. So I get to know both of them only through stories; and yet Angelica’s influence is still palpable and omnipresent.
We arrive with nothing and yet are given of everything. Giorgosch’s house is very cozy. It smells of dried herbs and freshly baked bread, which every morning we sprinkle with the most aromatic mountain honey. The essence of his knowledge on wild herbs is kept in small brown vials. I would describe Giorgosch as a cross between druid and Robinson Crusoe. I’m not at all surprised to find a magic potion among his stores: the Bloody GoGo on the rocks. Delicious!
Furthermore, I am even less surprised when our smoking tobacco is mingled with interesting things. It makes me smile inwardly, when I am shown a treasure map for the secret location of what are almost certainly hidden gold bars. Later, as we visit the oldest church ruins in the area, we actually do come across some elaborately drilled holes in the ground.
“Nature is the ultimate temple”
In the evening we join a boisterously exuberant dinner party. And, surprise surprise: we find ourselves in the company of an Idefix – who in this case is an enormous breed of dog. From afar, we can hear Giannis playing the bagpipes. He and Giorgosch are among the first inhabitants of this pilionese wilderness.
In 2005 Giannis arrived with nothing, when he acquired a house that was already over a hundred years old. Encompassed by untamed vegetation, it is wildly and intimately bound to nature. The wooden house looks crooked and dwarfish. We have to double over in order to get to the railings on the covered terrace and I have serious concerns about the thin wooden boards carrying my weight. However, lying in a hammock, enjoying freshly picked cherries and overlooking the wide open sea, I forget all my worries.
Giannis‘ parents visit him regularly and support his radical way of life. This gives him great cause for gratitude and supports him during the occasional hour of quietude and loneliness. For example, over the last couple of years they gave him his car as a permanent loan, so that he is not solely dependent on his horse. The black, free-roaming beauty with the white star reminds me of Bukephalos, the most famous horse in ancient history. What touches me most about this legend, be it true or idealized, is the faithful relationship between two courageous souls who face all challenges together.
I asked Giannis whether he and his sweetheart from the neighboring village are planning to have children on day. A dark cloud passes the face of this usually joyful musician, sensitive animal keeper and hearty-dreamy friend, when he expresses his hopelessness regarding the future of the earth. I am taken to and shown around wonderful, remote places – the omnipresent plastic serving as a reminder of the life back home.
Farewell – feeling like a beautiful and sad Diva like in italien classic movie
This journey revives feelings of freedom and carefreeness; my wings are spreading, my soul is singing. The people and animals striving unaffectedly all around me replenish my energy. Everything evolves naturally. I do not understand the ever occurring heated discussions (in Greece) but I do enjoy just observing the speakers eyes. They are extraordinary, alert, sparkling.
The days pass by seemingly unscheduled (excepting the mornings, when I am woken by gentle yet insistent bird song) Nevertheless, I did eventually have to return to life in good old Leipzig. I am not yet sure, how that transition happened precisely. The first days back, are filled with a certain melancholia, a longing for withdrawal and the memory of that beautiful feeling a natural life style brings with it.
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